Willkommen bei diesem umfassenden Leitfaden zur Nebennierenschwäche: Symptome, Tests, Behandlung und Prävention

Die Nebennierenschwäche ist längst keine Seltenheit mehr und wird immer häufiger, auch wenn sie schulmedizinisch kaum erkannt oder behandelt wird. Betroffene fühlen sich allein gelassen und unverstanden. Ausgelöst durch Stress trifft es früher oder später fast jeden. Wie du das vermeiden kannst und was eine erschöpfte Nebenniere überhaupt ist, erfährst du in diesem Artikel.

Anatomie

Die Nebennieren sind zwei winzige Hormondrüsen, welche auf den Nieren sitzen. Dort produzieren sie unter anderem das Stresshormon Cortisol, welches eine maßgebliche Auswirkung auf alle körperlichen Funktionen hat.

Der äußere Teil der Nebennieren wird als Nebennierenrinde bezeichnet. Diese produziert die Hormone Aldosteron (reguliert die Ausscheidung von Kalium und Natrium und hat somit eine Auswirkung auf den Blutdruck), Glucocorticoide (wie Cortisol) und das Sexualhormon DHEA.

Als Merkspruch kannst du dir hier Salt, Sugar, Sex vewenden: Salt für Aldosteron, Sugar für das Cortisol und Sex für DHEA.

Im Inneren der Nebennieren liegt das Nebennierenmark, welches zum sympathischen Nervensystem zählt und die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet.

Stress ist nicht gleich Stress

In der Steinzeit spielte Adrenalin eine (überlebens-)wichtige Rolle bei der fight-or-flight-Reaktion, die Menschen half, auf bedrohliche Situationen, wie zum Beispiel einem Löwen, zu reagieren. Das dabei ausgeschüttete Adrenalin löst eine Reihe von physiologischen Veränderungen aus. Das Herz beginnt schneller zu schlagen, um mehr Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren. Die Pupillen weiten sich, um die Wahrnehmung zu verbessern. Die Atemwege öffnen sich, um mehr Sauerstoff aufnehmen zu können. Der Körper leitet Blut weg von weniger wichtigen Funktionen, wie der Verdauung, und hin zu den Muskeln, um eine schnelle Reaktion zu ermöglichen.

Obwohl wir heutzutage nicht mehr mit solchen Bedrohungen konfrontiert sind, nimmt unser Stresssystem immer noch eine vorrangige Position im Vergleich zu anderen Körpersystemen ein. Unter anhaltendem Stress wird also beispielsweise das Immunsystem heruntergefahren, Wunden heilen schlechter, Extremitäten werden schlechter durchblutet (kalte Hände, kalte Füße) und Erektionsstörungen können auftreten.

Arten von Stress

“Stress dich doch nicht so!” – Ein Satz, den sicher viele kennen. Oft ist das jedoch leichter gesagt, als getan und nicht selten wurde durch den Versuch, Stress zu reduzieren, noch mehr Stress erzeugt.

Dabei gibt es ganz unterschiedliche Arten von Stress:

Körperlicher Stress: Entzündungen, Schlafmangel, unverträgliche Zahnfüllungen, wurzelbehandelte Zähne, Implantate, Tumore, Verletzungen, radioaktive Belastung, Parasiten, Schwermetalle, Vitamin- und Mineralstoffmangel…
Beruflicher Stress: Schichtarbeit, nerviger Chef/Kollegen, schlechte Bezahlung
Beziehungsstress: Streit mit Partner, Sexmangel, Fremdgehen,
Emotionaler Stress: Negative Grundhaltung, Einsamkeit, Perfektionismus, Mobbing, unterdrückte Gefühle

Unser Körper kann mit Stress eigentlich recht gut umgehen, dazu sind Stresshormone schließlich da. Hält dieser Stresszustand jedoch länger an bzw. häufen sich die Stressoren, ist die Nebenniere irgendwann erschöpft.

Die 4 Phasen einer Nebennierenschwäche

Eine Nebennierenschwäche ist ein Erschöpfungszustand der Nebennieren, welcher durch eine länger andauernde Überanstrengung oder Stress-Situation(en) verursacht wird und in folgende Phasen eingeteilt werden kann:

#1: Stressphase

In diesem Stadium werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet. Die Nebenniere arbeitet auf Hochtouren.

#2: Nebennierenschwäche

Hält Phase #1 länger an, schwächt dies die Nebennieren. Die Konzentration der Stresshormone nimmt deutlich ab, man fühlt sich weniger belastbar, ist reizbar und müde. Schilddrüsenunterfunktion tritt meistens auf.

#3: Erschöpfung der Nebennieren

Die Nebennieren sind nun so ziemlich ausgelaugt. Man hat das gefühlt, dass gar nichts mehr geht. Häufig kommen Autoimmunerkrankungen dazu.

Typische Symptome einer Nebennierenschwäche

  • gereizt/genervt/angespannt
  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Leistungsabfall
  • Antriebslosigkeit
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Gewichtszunahme
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Anfälligkeit für Infektionen
  • Angstzustände
  • Verdauungsprobleme
  • verminderte Libido
  • Haarausfall
  • Gelenkschmerzen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Muskelerschöpfung
  • Depressionen

Die Liste ist nicht vollständig.

Die natürliche Cortisolkurve

Wie im obigen Diagramm erkenntlich, unterliegt das Cortisol einem natürlichen Rhythmus im Tagesverlauf. Dabei ist die Konzentration des Cortisols kurz nach dem Aufwachen am Höchsten (“Peak”) und fällt dann im Tagesverlauf weiter ab, bis es Abends seinen Tiefpunkt erreicht hat.

Das Cortisol hilft uns am Morgen richtig wach zu werden und die Schlafphase zu beenden. Cortisol und das Schlafhormon Melatonin sind natürliche Gegenspieler. Abends, wenn das Cortisol idealerweise niedrig ist, steigt die Konzentration von Melatonin an und wir werden müde.

Bei einer Nebennierenschwäche fällt die Cortisol-Konzentration nicht wirklich ab (“Dauerstress“), während man bei einer Nebennierenerschöpfung meist gar keinen richtigen Morgenpeak erkennt und die Konzentration im Tagesverlauf sehr niedrig ist.

Unterschied zwischen Nebennierenschwäche und Nebenniereninsuffizienz

Die Schulmedizin kennt lediglich die Nebenniereninsuffizienz (NRI/NNI), dabei handelt es sich um eine ungenügende Funktion der Nebennierenrinde, welche unbedingt in die Hände von erfahrenen Ärzten gehört. Eine Nebennierenschwäche stellt ein geschwächtes bzw. erschöpftes Organ dar und kann (!) reaktiviert werden (sobald die Ursache adressiert und beseitigt wurde).

Nebennierenschwäche Test

Eine Nebennierenschwäche bzw. -erschöpfung kannst du mit einem Speicheltest herausfinden.

Hier geht’s zu den verschiedenen Tests:

Stressprofil Plus: Cortisol im Tagesverlauf, 2x DHEA
Stress & Erschöpfung: Wie Stressprofil Plus + Serotinin, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin
Stress & Erschöpfung Plus: Wie Stress & Erschöpfung + Testosteron, Östradiol, Progesteron

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Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung von Nebennierenschwäche konzentriert sich oft auf eine Kombination aus Lebensstiländerungen, Ernährungsanpassungen und gegebenenfalls ergänzenden Maßnahmen. Stressabbau, ausreichender Schlaf, eine ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, die Nebennierenfunktion zu unterstützen. In einigen Fällen können auch natürliche Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente verschrieben werden, um den Hormonhaushalt zu regulieren.

Prävention von Nebennierenschwäche:
Die Vorbeugung von Nebennierenschwäche ist eng mit einem gesunden Lebensstil verbunden. Die Reduzierung von chronischem Stress, sei es durch Entspannungstechniken, Meditation oder Hobbys, kann eine entscheidende Rolle spielen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen und Antioxidantien ist, unterstützt ebenfalls die Nebennierenfunktion. Regelmäßige körperliche Aktivität und ausreichender Schlaf sind weitere wichtige Faktoren.

Insgesamt ist das Verständnis von Nebennierenschwäche und ihren Auswirkungen auf die Gesundheit von großer Bedeutung. Bei anhaltenden Symptomen ist es ratsam, einen medizinischen Fachmann zu konsultieren, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten. Denken Sie daran, dass eine proaktive Herangehensweise an die Gesundheit Ihrer Nebennieren langfristig zu einem verbesserten Wohlbefinden führen kann.

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